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Dienstag, 29. November 2011

Kolossaler Bau nie verwirklicht


Beim Aufräumen hat die Familie Gätjen das „Festbuch für das Bismarck-Fest am 5. September 1909“ entdeckt. Glühende Verehrer des Kanzlers planten Monumentales.

Um 1900 wuchs die Bismarckverehrung auch im Land Oldenburg. Auf der Verbandstagung der Landwirtschaftlichen Vereine des Amts Delmenhorst im März 1907 wurde ein Antrag zum Bau eines Bismarckturmes gestellt. Dafür hatte man auch schon ein passendes Gelände im Auge: den Bookholzberg mit dem weiten Blick ins Stedinger Land, am Rande der Delmenhorster Geest. Der Besitzer des Hofes Bookholzberg, Baumann Grashorn, stellte das Grundstück von 0,5 Hektar für den Bau des Denkmals zur Verfügung – sofort und kostenlos.

Am 23. März trafen sich Bismarckverehrer aus den umliegenden Städten und Ämtern in Delmenhorst, um einen vorläufigen Ausschuss und einen engeren Vorstand mit Amtshauptmann Rabben als Vorsitzendem und Direktor Lehmkuhl als Schriftführer zu wählen. Eine weitere Versammlung im Mai 1909 beschloss die Gründung eines Denkmalvereins. Ein achtköpfiger Ausschuss wurde gebildet, er sollte die Standortfrage lösen. Am Himmelfahrtstag 1907 folgte die Besichtigung der in Frage kommenden Areale.

Entscheidend für den Standort Bookholzberg war der inzwischen mit der Ausführung beauftragte Professor Peter Behrens aus Düsseldorf. Der Ausschuss stimmte dem zu, Behrens wurde der Auftrag zur Planung erteilt. Im April 1908 legt Behrens mehrere Entwürfe vor. Der Ausschuss befürwortete Behrens’ Favoriten: Eine massige Stufenanlage auf der Höhe des Hügels mit einem Riesenaltar für ein Bismarckfeuer sollte es sein, eine Anlage 40 Meter breit, 35 Meter tief und 15 Meter hoch.

Patriotisches Fest
Am 18. Januar 1909 wurde in Delmenhorst der Verein zur Errichtung eines Bismarck- Denkmals auf dem Bookholzberg gegründet. Amtshauptmann Rabben übernahm den 1. Vorsitz. Nun galt es, in den Ämtern (Gemeinden) und Städten in der Umgebung für den Bau des Denkmals zu werben. Ortsgruppen entstanden. Der Hauptverein bereitete inzwischen ein großes patriotisches Fest unter Mitwirkung von Sängern, Turnern, Kriegern, Schützen und anderen Vereinen aus dem Bereich Bremen/Brake/Oldenburg/Wildeshausen vor, das am 5. September 1909 zur Weihe des Denkmalsplatzes stattfinden sollte.

12 000 Besucher
Über 12 000 Besucher reisten zu diesem Fest an. Die Spenden und Eintrittsgelder reichten aber nicht zum Bau dieser großen Denkmalsanlage – der Bau verzögerte sich. Am 100. Geburtstage von Bismarck, dem 1. April 1915, sollte der Grundstein gelegt werden, aber auch dieser Termin war nicht zu halten.

Während des Ersten Weltkriegs ruhten die Bemühungen des Vereins. Nach dem Krieg waren die Gelder nicht mehr vorhanden. Der Verein strich nun die Satzungsvorschrift, das Denkmal nach den Plänen von Behrens zu bauen. Pastor Ramsauer aus Ganderkesee entwarf ein kleineres Denkmal aus Findlingssteinen, das am 24. Juni 1923 im Rahmen eines Bismarckfestes eingeweiht wurde.

Am 30. Januar 1934 wurde der Bismarckverein aufgelöst, das Grundstück fiel an die NSDAP. Auf dem Gelände wurde später die Freilichtbühne Stedingsehre errichtet, die Steine vom Denkmal wurden mit verbaut. Der Kopfstein mit dem Bismarck- Schriftzug steht seit 1994 auf dem Gelände des Berufsförderungswerks an der Jasminstraße.

Quelle: www.nwzonline.de

Freitag, 25. November 2011

Ganderkesee: Bundeswehr zeigt mitten im Ort Flagge

Das erste Gelöbnis in Ganderkesee war voraussichtlich nicht das letzte. Etwa 500 Gäste – darunter viele Ganderkeseer – verfolgten die Zeremonie.

Ein bisschen war’s wie beim Staatsempfang. Zu den Klängen von Marschmusik defilierten Bürgermeisterin Alice Gerken-Klaas, Fregattenkapität Peter Schneider und Oberstleutnant Andre Mundt am Donnerstag auf Ganderkesees Festplatz an Reihen von Soldaten vorbei. Doch anders als beim Staatsempfang, ging es hier weniger um hochrangige Gäste, als vielmehr um die Soldaten selbst: Auf dem Festplatz fand das feierliche Gelöbnis für 117 Rekruten des Transportbataillons 165 aus der Feldwebel-Lilienthal-Kaserne in Adelheide statt.

Für das Transportbataillon sei es nicht das erste Mal, dass das feierliche Gelöbnis außerhalb der Kaserne veranstaltet wurde, erläuterte Oberstabsfeldwebel Friedhelm Poll. Allerdings war es das erste in Ganderkesee.

Bereits um 9 Uhr hatte ein 15-köpfiges Aufbaukommando eine Tribüne platziert und das Areal für die Feier hergerichtet. Auch Feldjäger und Polizei waren vor Ort. Ob er denn mit Protesten rechne? Poll schüttelte den Kopf. Vor Jahren habe er einmal einen friedlichen Protest miterlebt, in Nordrhein-Westfalen. Seither nicht mehr.

Kurz nach Mittag füllte sich der Festplatz zusehends. Der Ehrenzug des Bataillons probte noch einmal die Befehlsfolge, Busse mit dem Marine-Musikkorps Nordsee sowie mit den Rekruten und deren Angehörigen fuhren vor. Die Angehörigen hatten sich an diesem „Familientag“ auch ein Bild von der Kaserne machen können.

Wenig später marschierten die Rekruten dann ein. Die Zeremonie begann – verfolgt von mittlerweile um die 500 Zuschauern, darunter auch viele Ganderkeseer. Als Festrednerin sprach die Bürgermeisterin die jungen Männer und Frauen direkt an: „Sie zeigen, dass Sie die Verantwortung für unser Land ernst nehmen.“ Sie finde es richtig und wichtig, ein Gelöbnis mitten im Ort auszurichten. „So sind Sie nicht mehr die anonyme Einheit, über deren Einsätze in den Medien berichtet wird, sondern Sie sind Menschen aus der Nachbarschaft, die sich in ihrem Beruf in besonderer Weise engagieren.“

Thomas Linnenbecker, einer der Rekruten, zog ein ganz persönliches Fazit der ersten beiden Ausbildungsmonate. „Was für ein bunter Haufen“, habe er beim ersten Zusammensitzen in der Truppenküche gedacht. Unterschiedlich seien die Wurzeln, genauso wie die Motive, zur Bundeswehr zu gehen. „Viele von uns“ seien wegen dieses Schritts im Freundeskreis kritisiert worden. Aber: „Wir haben bei der Bundeswehr gelernt, unsere Rechte und Freiheiten zu schützen und anderen Nationen zu mehr Sicherheit und Demokratie zu verhelfen.“ Das mache stolz.

Bataillons-Kommandeur Schneider hob unter anderem auf die Bedeutung von Gemeinschaft in der Bundeswehr ab. „Sie wachsen von einer Vielzahl von Einzelpersonen zu einem Team und überwinden Hindernisse“, sagte er an die Adresse der Rekruten. „Wir leben Gemeinschaft.“

Bei einem anschließenden Empfang im Rathaus zeigte sich Schneider sehr zufrieden mit dem „Gastspiel“ in Ganderkesee. „Wenn’s gut läuft, ist es wahrscheinlich nicht das letzte Mal“, habe er der Bürgermeisterin vor der Veranstaltung gesagt. „Und es ist hervorragend gelaufen.“ 

Quelle: www.nwzonline.de

Donnerstag, 24. November 2011

Heute heulen im Landkreis Wesermarsch die Sirenen

Übung Probealarm ab 12 Uhr – Auf- und abschwellender Ton warnt vor Gefahren.

Im gesamten Landkreis Wesermarsch heulen an diesem Donnerstag die Sirenen. Der Alarm beginnt um Punkt 12 Uhr. Doch keine Angst: Es handelt sich nicht um einen Ernstfall, wie die Kreisverwaltung betont. Denn die von den Städten und Gemeinden aufgerüsteten Sirenen und die neu angeschafften Hochleistungssirenen werden getestet. Gleichzeitig sollen die Bürger auf den Sinn der Alarmierung hingewiesen werden. Drei Mal werden die Sirenen heulen. Zunächst ist ein einminütiger Dauerton zu hören, der Entwarnung bedeutet. Nach einer Pause von fünf Minuten ertönt der echte Alarm, ein auf- und abschwellender Ton, den Ältere noch als Fliegeralarm kennen und der nicht nur ihnen durch Mark und Bein gehen wird. Einer fünfminütigen Pause folgt die zweite Entwarnung. Der Probealarm heult in jedem Jahr am vierten Donnerstag im November auf. Nicht getestet werden mobile Sirenen, die in dünn besiedelten Gebieten auf Fahrzeuge montiert werden. Davon unabhängig ist der Feueralarm, der an jedem ersten Montag im Monat um 18 Uhr ausgelöst wird und der technischen Überprüfung dient. Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts vor 20 Jahren hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, auch bei Großschadenslagen keine Sirenen mehr einzusetzen, sondern die Bürger über das Radio zu warnen. Doch das reicht nicht aus, weil viele Bürger nicht regelmäßig Radio hören. Deshalb sollen die Sirenen die Bürger dazu aufrufen, sofort das Radio einzuschalten. Zu den Gefahren, vor denen die Sirenen warnen, gehören Terroranschläge, Hochwasser, Großbrände, Explosionen in Industriebetrieben, der Ausbruch einer Seuche oder ein Störfall im Kernkraftwerk. Von 2006 bis 2010 haben Städte und Gemeinden zusammen mit dem Landkreis alte Sirenen aufgerüstet und neue Hochleistungssirenen auf Dächer montiert.

Mittwoch, 23. November 2011

Angetrunkener legt Bahnen lahm

Ein alkoholisierter Mann hat am frühen Sonntagmorgen den Verkehr auf der Bahnstrecke zwischen Bremen und Oldenburg für zwei Stunden lahmgelegt und drei Züge blockiert. Der mit einer weinroten Jacke bekleidete Mann wurde gegen fünf Uhr von Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma, die eine Baustelle bewachten, in Höhe des Bahnübergangs Übern Berg auf den Gleisen angetroffen. Der aggressive Mann riss sich los, als sie ihn beiseite führen wollten, und rannte in dichtem Nebel weiter auf dem Gleisbett Richtung Bremen. Bundespolizisten suchten das unübersichtliche Gelände vergebens ab. Die Strecke wurde freigegeben, nachdem ein Zug der NordWestBahn, vorne unterstützt durch einen Bundespolizisten, gegen 6.30 Uhr die Strecke langsam abgefahren hatte.

Quelle: www.dk-online.de

Serie von Einbrüchen reißt nicht ab

Die Serie von Einbrüchen im Landkreis Oldenburg reißt nicht ab. Nachdem es am Wochenende in Ganderkesee und im Landkreis insgesamt vier Einbrüche gegeben hatte, vermeldete die Polizei gestern für den Ortsteil Grüppenbühren in Ganderkesee und den Ortsteil Wüsting in der Gemeinde Hude zwei weitere Einbrüche in Einfamilienhäuser. Am Montag brachen Unbekannte zwischen 4.15 Uhr und 14 Uhr an der Straße Zur Hesterei in Grüppenbühren ein Fenster auf und gelangten so in ein Haus. Die Schadenshöhe steht noch nicht fest. Hinweise nimmt die Polizei Wildeshausen unter (0 44 31) 941-115 entgegen. In Wüsting kam es ebenfalls am Montag zu einem Einbruch. Unbekannte entwendeten aus einem Haus am Wüstinger Ring Bargeld in noch unbekannter Höhe. Hinweise erbittet die Polizei Hude unter (0 44 08) 8 06 69 80.

Quelle: www.dk-online.de

bfw kündigt Stellstreichungen an

Das Berufsförderungswerk Weser-Ems (bfw) mit seinen Häusern in Bookholzberg und Bad Pyrmont steht vor einer erneuten Umstrukturierung. Um finanzielle Einbrüche aufzufangen und das Fortbestehen der Einrichtung zur beruflichen Rehabilitation zu sichern, sollen 30 Stellen gestrichen werden.

Hintergrund ist laut Geschäftsführer Jörg Barlsen, dass die Reha-Leistungsträger seit Mitte 2012 immer weniger Teilnehmer zu Umschulungen, Integrations- und Assessmentmaßnahmen anmelden würden. 2012 würden voraussichtlich 25 Prozent weniger Menschen eine Rehabilitationsmaßnahme in den beiden Häusern beginnen als noch 2010. Damit einher gehe ein erwarteter Einnahmerückgang von 2,5 Millionen Euro.

Wie sich die Stellenstreichungen auf die beiden Standorte verteilen, ist laut Barlsen derzeit noch ungewiss. Ein Teil der personellen Anpassungen könne über das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge sowie die Nicht-Besetzung von ohnehin frei werdenden Stellen aufgefangen werden, so Barlsen.

Die Stellenstreichungen stellen nicht das einzige Mittel dar, um die finanzielle Schieflage des bfw auszugleichen. Vorgesehen sind, wie Barlsen weiter mitteilt, auch bauliche Veränderungen. Zunächst soll ein Internatsgebäude, welches das bfw in Rethorn unterhält, veräußert werden. Auf dem Gelände an der Apfelallee erfolge darüber hinaus „eine räumliche Verdichtung“. Um enger zusammenrücken und so Gebäude verkaufen zu können, seien jedoch erhebliche bauliche Veränderungen erforderlich.

Auch konzeptionell wird sich die Arbeit des bfw verändern. So möchte man unter anderem das Angebot von Teilqualifizierungen ausbauen und dem steigenden Bedarf von betrieblichen Qualifizierungsangeboten durch Kooperationen mit Betrieben Rechnung tragen. Keine Einschränkungen seien indes bei der Angebotspalette an Umschulungsberufen geplant, so Barlsen. Der bfw-Geschäftsführer betont, dass der Standort Bookholzberg in keiner Weise gefährdet sei.

Quelle: www.nwz-online.de

Montag, 7. November 2011

Arbeitskreis errichtet Dokumentationszentrum

Reichsleiter Alfred Rosenberg legt den ersten Grundstein der Freilichtbühne, hinter ihm steht Heinrich Himmler und guckt zu. Später ist eine riesige Menschenmasse zu sehen, mit Hakenkreuzen auf den Mänteln, die am 27. Mai 1935 bei der ersten Aufführung des Stücks ,,De Stedinge" zugucken.
Diese Amateuraufnahmen der Grundsteinlegung mit dem Namen ,,Erinnerungen auf 16 mm Film" sind am Sonnabend zum ersten Mal öffentlich gezeigt worden. Rund 80 Besucher sind der Einladung des Arbeitskreises ,,Stedingsehre" in die Mensa des Berufsförderungswerkes (BfW) gefolgt. Darüber hinaus berichtete der Arbeitskreis bei der Informationsveranstaltung von den Plänen zum Bau eines Informations- und Dokumentationszentrums für den ,,GeschichtsOrt Stedingsehre". ,,Es soll kein Museum werden, sondern eine Gedenk- und Informationsstätte", erklärteLutz H. Walk, Moderator des Arbeitskreises. Dessen Motto ist: Erinnern - dokumentieren - informieren. Als geeignetes Gebäude sei ein Nachkriegsbau am Grenzweg 3 gefunden worden, das man nun kaufen wolle. Möglichst im kommenden Jahr solle das Dokumentationszentrum entstehen. Inklusive Ausstattung wird es laut Walk etwa 160.000 Euro kosten. 114 Quadratmeter sei das Gebäude groß, voll unterkellert und sofort nutzbar. ,,Erinnern ist eine wesentliche Voraussetzung für eine Zukunft in Frieden", zitierte Lutz H. Walk den niedersächsischen Ministerpräsidenten David Mc Allister. Für die ferne Zukunft kann sich der Arbeitskreis auch vorstellen, das Gelände - immer in Absprache mit dem BfW - neu zu nutzen. ,,Aber eine Nutzung der Bühne, ohne dass der historische Kontext berücksichtigt wird, geht meiner Meinung nach nicht", sagt er.

Quelle: www.dk-online.de