Ohne Umschweife hatte der Vater von drei Kindern eingeräumt, zwischen Juli 2007 und Januar 2008 Teil einer aus Griechenland heraus agierenden Bande gewesen zu sein. Insgesamt 44 Mal habe er in dieser Zeit dabei geholfen, Zigaretten aus Belgien an den Finanzbehörden vorbei einzuführen. Dabei habe er vor allem die ebenfalls aus Griechenland eingeflogenen Fahrer überwacht und koordiniert. Auch habe er die Gelder für die Zigaretten, meist fünfstellige Beträge, einkassiert. Mehrfach sei eine abgelegene Lagerhalle in Bookholzberg angefahren worden.
Nach Berechnungen deutscher Behörden habe die Bande 88,4 Millionen Zigaretten in den gesamten nordwestdeutschen Raum geliefert. Dabei seien 16,8 Millionen Euro Steuern hinterzogen worden. Zu Gunsten des Angeklagten gingen die Richter davon aus, dass es sich bei ihm um einen eher drittrangigen Täter in der streng hierarchisch organisierten kriminellen Vereinigung gehandelt habe. Alle seine Handlungen seien ihm von höheren Stellen strikt vorgegeben worden, der im Großraum Athen lebende Mann habe keine Entscheidungsgewalt gehabt.
Für jede Tour seien ihm 700 Euro versprochen worden, erläuterte der angeklagte Bauarbeiter. Zwar habe er diese Gelder nicht in versprochener Höhe erhalten. Doch seien die Beträge für die fünfköpfige Familie eine wichtige Zusatzeinnahme gewesen. Am Ende sei er selbst aus der kriminellen Organisation ausgestiegen, erklärte er über seinen Dolmetscher. Er hoffe, nach der seit Mitte März andauernden Untersuchungshaft in Oldenburg nun rasch nach Griechenland zurückkehren zu können.
Quelle: www.dk-online.de
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