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Freitag, 15. Juli 2011

Stedingsehre wird zu Tagungsort

Am Rand des Spieldorfs der Freilichtbühne ist das „Seminarzentrum Weser-Ems“ entstanden. Das bfw lockt mit Idylle – und mit Geschichte.

Aufwendig sei die Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude, weiß Hartmut Kostens (Bild). Das Gebäude rechts wird bereits für Tagungen genutzt, das Haus links soll noch restauriert werden.

Jahrzehntelang war die Freilichtbühne „Stedingsehre“ auf dem Gelände des Berufsförderungswerkes (bfw) für Außenstehende tabu. Doch in jüngster Vergangenheit öffnet sich die Einrichtung von der Apfelallee Stück für Stück. Ein weiterer, großer Schritt in diese Richtung: Direkt am Spieldorf hat das bfw jetzt das neue „Seminarzentrum Weser-Ems“ angesiedelt. Firmen oder Organisationen können hier tagen – und nebenbei auch die Geschichte dieses Ortes kennenlernen.

Die neue Geschäftsidee habe sich vor etwa einem Jahr konkretisiert, berichtete Hartmut Kostens (bfw-Marketing). Mittlerweile habe das Zentrum seine „Feuertaufe“ bereits hinter sich, erste Gäste seien Reha-Berater der Deutschen Rentenversicherung Bund gewesen. „Die waren sehr angetan.“

Mithin könne das bfw Seminarräume von 30 bis 120 Quadratmetern Größe für bis zu 50 Personen anbieten, sagte Kostens. Als „guter Standard“ beschrieb er die Übernachtungsmöglichkeiten, die zum Beispiel mit TV und WLAN ausgestattet seien.

Als Vorteil des Berufsförderungswerkes sieht der Marketing-Mann, dass im Seminarzentrum alles aus einer Hand angeboten werden könne. Das reiche vom Catering (durch die bfw-Küche) bis zur zielgruppenorientierten Freizeitgestaltung („auch das können wir gut“).  

Der Bookholzberg sollte in den 1930er Jahren zu einem geistigen und weltanschaulichen Mittelpunkt des nationalsozialistischen Regimes werden. Nach der Annexion des Geländes wurde am 29. Oktober 1934 der Grundstein für die Freilichtbühne und das Spieldorf gelegt. Der schöne Schein der Fachwerk-Idylle wurde benötigt für die Aufführungen von August Hinrichs’ Stück „De Stedinge“. 1935 und 1937 sorgte das NS-Regime dafür, dass Zehntausende das Stedinger-Drama sahen.

Quelle: www.nwz-online.de

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