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Donnerstag, 29. August 2013

Arbeit unter erhöhter Stichgefahr

Ganderkesee/Bookholzberg Berliner, Amerikaner und Apfelkuchen, dazu Tortenstücke und noch viel mehr süßes Naschwerk: Das Angebot ist verlockend in den örtlichen Bäckereien – nicht nur für die zahlende Kundschaft. Auch Wespen lockt der Zuckerguss.

Für Bäckereifachverkäuferinnen ist der Job zurzeit kein Zuckerschlecken: Sie arbeiten unter erhöhter Stichgefahr. Ratschläge, wie sie sich davor schützen können, bekommen sie zuhauf. „Zitronen und Nelken sollen die Tiere anlocken“, sagt Annika Helms, die in der Filiale der Landbäckerei Tönjes an der Mühlenstraße mit einer UV-Lampe gegen die Insekten vorgeht. „Viel bringt das nicht“, meint sie, bleibt aber gelassen: „Die Wespen haben’s auf den Kuchen abgesehen. Oft können sie leicht gefangen werden, weil sie einen regelrechten Zuckerschock haben.“

Auch in der Ganderkeseer Filiale von Meyer Mönchhof steht die UV-Lampe. Hier glaubt Michela Giulini jedoch, dass sie durchaus Abhilfe schafft. „Hätten wir die Lampe nicht, wäre es schlimmer“, sagt sie. Die Auszubildende beobachtet oft, dass die Wespen sich in dieser Lampe verirren und dann betäubt werden. „Viele unserer Mitarbeiterinnen sind Allergiker. Da müssen wir wirklich vorsichtig sein“, betont die Kollegin Yvonne Hummel-Kwasny. Einig sind sich alle Verkäuferinnen über die heilende Wirkung der Zwiebel. Dies sei das erste, was bei einem Stich für Linderung sorgt – und sie ist meist auch schnell zur Hand.
Andrea Melle ist bisher noch nicht gestochen worden. Die Gesellin bei Krützkamp an der Mühlenstraße schwört privat auf die Wirkung spezieller Duftkerzen. In der Bäckerei indes hat sie ebenfalls die UV-Lampe stehen – doch die hält auch hier die Wespen nicht vom Naschen ab.

Ein ganz anderes Bild bietet Mühlbachs Backstube im Bookholzberger Inkoop-Markt. In ihre Auslage hat sich keine einzige Wespe verirrt. Verkäuferin Andrea Roske ist glücklich über diesen Zustand. Die Allergikerin kann nur vermuten, warum ihre Theke verschont geblieben ist: „Im Grunde ist unsere Backstube doppelt gesichert. Durch die zwei automatischen Türen schaffen es nur die wenigsten Wespen.“ Außerdem ist der Inkoop-Markt angenehm klimatisiert – für die stechenden Störenfriede eventuell zu kühl. Auch die viel genutzte UV-Lampe ist hier nicht von Nöten. Andrea Roske wurde bisher bei der Arbeit noch nicht gestochen – wohl aber zu Hause. Und auch sie greift dann zur Zwiebel.

Quelle: www.nwzonline.de

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