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Freitag, 25. November 2011

Ganderkesee: Bundeswehr zeigt mitten im Ort Flagge

Das erste Gelöbnis in Ganderkesee war voraussichtlich nicht das letzte. Etwa 500 Gäste – darunter viele Ganderkeseer – verfolgten die Zeremonie.

Ein bisschen war’s wie beim Staatsempfang. Zu den Klängen von Marschmusik defilierten Bürgermeisterin Alice Gerken-Klaas, Fregattenkapität Peter Schneider und Oberstleutnant Andre Mundt am Donnerstag auf Ganderkesees Festplatz an Reihen von Soldaten vorbei. Doch anders als beim Staatsempfang, ging es hier weniger um hochrangige Gäste, als vielmehr um die Soldaten selbst: Auf dem Festplatz fand das feierliche Gelöbnis für 117 Rekruten des Transportbataillons 165 aus der Feldwebel-Lilienthal-Kaserne in Adelheide statt.

Für das Transportbataillon sei es nicht das erste Mal, dass das feierliche Gelöbnis außerhalb der Kaserne veranstaltet wurde, erläuterte Oberstabsfeldwebel Friedhelm Poll. Allerdings war es das erste in Ganderkesee.

Bereits um 9 Uhr hatte ein 15-köpfiges Aufbaukommando eine Tribüne platziert und das Areal für die Feier hergerichtet. Auch Feldjäger und Polizei waren vor Ort. Ob er denn mit Protesten rechne? Poll schüttelte den Kopf. Vor Jahren habe er einmal einen friedlichen Protest miterlebt, in Nordrhein-Westfalen. Seither nicht mehr.

Kurz nach Mittag füllte sich der Festplatz zusehends. Der Ehrenzug des Bataillons probte noch einmal die Befehlsfolge, Busse mit dem Marine-Musikkorps Nordsee sowie mit den Rekruten und deren Angehörigen fuhren vor. Die Angehörigen hatten sich an diesem „Familientag“ auch ein Bild von der Kaserne machen können.

Wenig später marschierten die Rekruten dann ein. Die Zeremonie begann – verfolgt von mittlerweile um die 500 Zuschauern, darunter auch viele Ganderkeseer. Als Festrednerin sprach die Bürgermeisterin die jungen Männer und Frauen direkt an: „Sie zeigen, dass Sie die Verantwortung für unser Land ernst nehmen.“ Sie finde es richtig und wichtig, ein Gelöbnis mitten im Ort auszurichten. „So sind Sie nicht mehr die anonyme Einheit, über deren Einsätze in den Medien berichtet wird, sondern Sie sind Menschen aus der Nachbarschaft, die sich in ihrem Beruf in besonderer Weise engagieren.“

Thomas Linnenbecker, einer der Rekruten, zog ein ganz persönliches Fazit der ersten beiden Ausbildungsmonate. „Was für ein bunter Haufen“, habe er beim ersten Zusammensitzen in der Truppenküche gedacht. Unterschiedlich seien die Wurzeln, genauso wie die Motive, zur Bundeswehr zu gehen. „Viele von uns“ seien wegen dieses Schritts im Freundeskreis kritisiert worden. Aber: „Wir haben bei der Bundeswehr gelernt, unsere Rechte und Freiheiten zu schützen und anderen Nationen zu mehr Sicherheit und Demokratie zu verhelfen.“ Das mache stolz.

Bataillons-Kommandeur Schneider hob unter anderem auf die Bedeutung von Gemeinschaft in der Bundeswehr ab. „Sie wachsen von einer Vielzahl von Einzelpersonen zu einem Team und überwinden Hindernisse“, sagte er an die Adresse der Rekruten. „Wir leben Gemeinschaft.“

Bei einem anschließenden Empfang im Rathaus zeigte sich Schneider sehr zufrieden mit dem „Gastspiel“ in Ganderkesee. „Wenn’s gut läuft, ist es wahrscheinlich nicht das letzte Mal“, habe er der Bürgermeisterin vor der Veranstaltung gesagt. „Und es ist hervorragend gelaufen.“ 

Quelle: www.nwzonline.de

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