Das erste Gelöbnis in Ganderkesee war voraussichtlich nicht das
letzte. Etwa 500 Gäste – darunter viele Ganderkeseer – verfolgten die
Zeremonie.
Ein bisschen war’s wie beim Staatsempfang. Zu den Klängen von Marschmusik defilierten ,
Fregattenkapität Peter Schneider und Oberstleutnant Andre Mundt am
Donnerstag auf Ganderkesees Festplatz an Reihen von Soldaten vorbei.
Doch anders als beim Staatsempfang, ging es hier weniger um hochrangige
Gäste, als vielmehr um die Soldaten selbst: Auf dem Festplatz fand das
feierliche Gelöbnis für 117 Rekruten des Transportbataillons 165 aus der
in Adelheide statt.
Für
das Transportbataillon sei es nicht das erste Mal, dass das feierliche
Gelöbnis außerhalb der Kaserne veranstaltet wurde, erläuterte
Oberstabsfeldwebel Friedhelm Poll. Allerdings war es das erste in
Ganderkesee.
Bereits um 9 Uhr hatte ein 15-köpfiges
Aufbaukommando eine Tribüne platziert und das Areal für die Feier
hergerichtet. Auch Feldjäger und Polizei waren vor Ort. Ob er denn mit
rechne? Poll schüttelte den Kopf. Vor Jahren habe er einmal einen
friedlichen Protest miterlebt, in Nordrhein-Westfalen. Seither nicht
mehr.
Kurz nach Mittag füllte sich der Festplatz zusehends. Der Ehrenzug des
Bataillons probte noch einmal die Befehlsfolge, Busse mit dem
Marine-Musikkorps Nordsee sowie mit den Rekruten und deren Angehörigen
fuhren vor. Die Angehörigen hatten sich an diesem „Familientag“ auch ein
Bild von der Kaserne machen können.
Wenig später marschierten
die Rekruten dann ein. Die Zeremonie begann – verfolgt von mittlerweile
um die 500 Zuschauern, darunter auch viele Ganderkeseer. Als
sprach die Bürgermeisterin die jungen Männer und Frauen direkt an: „Sie
zeigen, dass Sie die Verantwortung für unser Land ernst nehmen.“ Sie
finde es richtig und wichtig, ein Gelöbnis mitten im Ort auszurichten.
„So sind Sie nicht mehr die anonyme Einheit, über deren Einsätze in den
Medien berichtet wird, sondern Sie sind Menschen aus der Nachbarschaft,
die sich in ihrem Beruf in besonderer Weise engagieren.“
Thomas
Linnenbecker, einer der Rekruten, zog ein ganz persönliches Fazit der
ersten beiden Ausbildungsmonate. „Was für ein bunter Haufen“, habe er
beim ersten Zusammensitzen in der Truppenküche gedacht. Unterschiedlich
seien die Wurzeln, genauso wie die Motive, zur Bundeswehr zu gehen.
„Viele von uns“ seien wegen dieses Schritts im Freundeskreis kritisiert
worden. Aber: „Wir haben bei der Bundeswehr gelernt, unsere Rechte und
Freiheiten zu schützen und anderen Nationen zu mehr Sicherheit und
Demokratie zu verhelfen.“ Das mache stolz.
Bataillons-Kommandeur
Schneider hob unter anderem auf die Bedeutung von Gemeinschaft in der
Bundeswehr ab. „Sie wachsen von einer Vielzahl von Einzelpersonen zu
einem Team und überwinden Hindernisse“, sagte er an die Adresse der
Rekruten. „Wir leben Gemeinschaft.“
Bei einem anschließenden Empfang im Rathaus zeigte sich Schneider sehr
zufrieden mit dem „Gastspiel“ in Ganderkesee. „Wenn’s gut läuft, ist es
wahrscheinlich nicht das letzte Mal“, habe er der Bürgermeisterin vor
der Veranstaltung gesagt. „Und es ist hervorragend gelaufen.“
Quelle: www.nwzonline.de
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